März 2025
Es sind Themen in der 4. Klasse im Geschichtsunterricht, die schwer zu verdauen sind. Je näher wir mit unseren Erzählungen an die Gegenwart kommen, desto mehr Zeugnisse haben wir vom Geschehen der Vergangenheit und umso (be)greifbarer wird das menschliche Leid, welches das „kurze 19. Jahrhundert“ vielerorts geprägt hat.
Wichtiger denn je in der heutigen Gesellschaft, in der so viele verschiedene Perspektiven nebeneinander existieren, ist das bewusste Erinnern. Es ist nicht die Frage nach der Schuld, die sich unsere Generation und unsere Schüler:innen sich stellen müssen. Es ist klar, dass wir nicht am Holocaust mitschuld sind. Aber wir müssen uns alle fragen: Wie kann ich dazu beitragen, dass es nicht wieder passiert, dass ich mich nicht mitschuldig mache, wenn es passiert. Die Zeichen in unserer Zeit als Warnung deuten zu können, auch das ist ein integraler Bestandteil der Geschichts- und Erinnerungskultur.
Mit den 4. Klassen unternehmen wir in der Maroltingergasse traditionell eine Exkursion nach Mauthausen, die heuer für die 4A und 4F am 28. Februar stattfand und durch die OeAD-Mobilitätsförderung seit einigen Jahren (mit)finanziert wird.
So wichtig und aufschlussreich die Erfahrung für die Jugendlichen vor Ort ist, so muss man nicht stundenlang fahren, um zu einem Tat- und Gedenkort zu gelangen. Überall in Wien kam es zu Verbrechen während des NS-Regimes, aber auch zu Widerstand.
„Die goldenen Steine im Boden – Kann man kaum noch lesen“ singt die junge deutsche Sängerin Paula Carolina und meint damit das langsame Vergessen der Opfer. Dabei ist es nicht schwer, sich zu erinnern. Nicht nur Stolpersteine und Denkmäler, auch die Straßennamen erinnern uns. Und eine wichtige Gedenkstätte liegt der Maroltingergasse direkt vor der Haustür: Der Tatort „Am Spiegelgrund“ zeigt eindrücklich, wie normal Ausgrenzung und Vernichtung in der Gesellschaft praktiziert wurden. Und es ruft uns auch in Erinnerung, dass wir als Gesellschaft noch viel zu tun haben, um Inklusion und Teilhabe aller Menschen in Österreich nicht nur zu ermöglichen, sondern selbstverständlich zu machen.
Weitere Infos zu den Inhalten der Ausstellung „Der Krieg gegen die Minderwertigen“ finden Sie online unter https://www.gedenkstaettesteinhof.at/ nachzulesen.
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